
Hygge ist das Trendwort in der Einrichtungswelt. Doch Hygge (sprich „Hügge“) umfasst viel mehr als dezentes Wohndesign, weiße oder graue Wände und dicke Stricksocken. Hygge ist eine Philosophie, ein Lebenskonzept und kann tatsächlich unseren Alltag bereichern. Dazu gehört nicht viel!

Die Dänen gelten laut World Happiness Report nach Norwegen als zweitglücklichste Nation der Erde. Trotz langer, skandinavischer Winter sind die Dänen wahre Meister, wenn es darum geht es sich mit den alltäglichen Dingen glücklich und zufrieden zu machen und auch neben der Arbeit einen erholsamen Ausgleich zu finden. Im Sommer ist das auch für uns meist eine Kleinigkeit. Doch werden die Tage kürzer und das Wetter schlechter, sehnen wir uns umso mehr nach einem behaglichen, kuschligen und geselligen Zuhause.
Gesellschaft ist hygge
...und das Wohnzimmer der hyggeligste Ort im Haus. Kein Wunder, denn mehr als die Hälfte der Deutschen bezeichnet das Wohnzimmer als das Lieblingszimmer in ihrem Zuhause. Tatsächlich ist dieser Raum weitaus mehr als der Ort zur Aufbewahrung des Fernsehgerätes oder der HiFi-Anlage. Die gute Stube war gestern, das Wohnzimmer von heute ist ein Multifunktionsraum, denn hier passiert das Leben! Hier trifft sich die Familie, hier wird entspannt, gelesen, Filme geschaut, durchs Netz gesurft, Freunde empfangen. Kleinere Kinder bespielen die Teppiche, nutzen das Sofa als Trampolin und den Wohnzimmertisch als Räuberhöhle. In fast der Hälfte deutscher Wohnungen sind Ess- und Wohnzimmer miteinander kombiniert – ein zusätzlicher Raum für Geselligkeit. Und hier kommen wir zu einem weiteren Hyggeaspekt: Freunde, Familie, Geselligkeit.

Hygge ...ist gutes Essen ...ist Gesellschaft ...ist Familie ...ist Freundschaft
Kochen und Essen sind heutzutage zu einem gesellschaftlichen Ereignis geworden und wird immer häufiger mit Freunden und Familie nahezu zelebriert. Ein erster Schritt zu einer hyggeligen Lebensweise, denn Gesellschaft ist Hygge, ist gemütlich, ist gesund. Soziale Kontakte beruhigen und wirken nachweislich ausgleichend auf unser Gemüt. Das berühmte Feierabendbier mit Arbeitskollegen oder Freunden war gestern, heute wird gekocht, geklönt und gechillt. Kein Wunder also, dass bei der Einrichtung gesellige Möbel eine große Rolle spielen, allen voran der Esstisch.

Der Esstisch als Place to be in unserem Zuhause
Die Regel, dass der Esstisch einzig und allein Platz für alle Familienmitglieder bieten muss, ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. Wer es sich räumlich leisten kann, entscheidet sich gerne für eine große und ausladende Tafel an der die Familie inklusive Freunde ausreichend Platz findet. Für kleinere Räume bieten sich dagegen Tische an, die mittels Ansteckplatten oder einer Auszugsfunktion schnell verlängert werden können. Doch der moderne Familientisch ist weitaus mehr als zum Essen gedacht, vielmehr wird er in Sekundenschnelle für zahlreiche andere Aktivitäten genutzt und ist dadurch multifunktional. Ob als Schreibtisch für das Homeoffice oder die Schularbeiten, Maltisch der Kleinen, als Knet- und Bastelunterlage, Arbeitsfläche bei größeren Kochaktionen oder Werktisch für das neueste DIY-Projekt. Der perfekte Tisch muss also viel mehr als nur gut aussehen und Platz bieten, er muss allen voran robust und stabil sein. Beliebtes und extrem hyggeliges Material hierbei ist natürlich Holz.

Holz und Farbe für Gemütlichkeit
Dass sich Farben positiv auf unsere Stimmung auswirken, wusste schon Goethe. Nachweislich wirken kühle Töne wie Blau und Grau beruhigend und wärmere Töne wie Orange, Rot oder Gelb anregend. In den letzten Jahren wurde es immer beliebter die klassischen weißen Wände mit Grau in allen Nuancen zu kombinieren. Möbel in hellen Hölzern und weißen Oberflächen wirken vor einer einzelnen grauen Wand kontrastreich und können geschickt zur Raumgliederung beitragen. Das frische Blattgrün von Zimmerpflanzen, übrigens ein weiterer Trend, lockern die kühle Farbwirkung auf und beleben den Raum. Warme Nuancen liefern naturbelassene Hölzer wie Eiche, Kiefer, Pinie oder Birke. Die naturliche Oberfläche der Massivholzmöbel fördern zudem ein angenehmes Raumklima. Dabei ist Holz allen voran äußerst stabil und langlebig. Kleine Missgeschicke verzeiht Holz gerne, denn größere Macken können in der Regel mit minimalem Aufwand wieder komplett zu entfernen werden. In diesem Punkt haben furnierte und lackierte Möbel ein deutliches Nachsehen. Demnach sind Massivholzmöbel bestens für Familien geeignet!

Mit kleinen Accessoires zum hyggeligen Wohngefühl
Zu den Top-Accessiores für ein gemütliches Zuhause zählen unbestritten Kerzen. Ob duftend oder neutral, dick oder dünn, ob freistehend, in Gruppen oder in einem Windlicht arrangiert. Kerzen machen ein Zuhause im Nu gemütlich und tauchen den Raum in ein warmes und heimeliges Licht. Eine weitere beliebte Licht- und Wärmequelle stellen Kamine dar. Wer nicht zu den glücklichen Kaminbesitzern zählt, kann sich schnell mit einer Kaminkonsole Abhilfe – ein paar Kerzen oder Windlichter hinein und fertig! Davor kann es sich nun gemütlich auf einem kuschligen Flokati oder Fellteppich gemütlich gemacht werden oder ganz klassisch mit viel Kissen und einer dicken Wolldecke auf dem Sofa. Diese ist übrigens ein ebenso wichtiges „Must have“ wie warme Wollsocken und eine gute Tasse Kaffee oder heiße Schokolade, zusammen mit einer süßen Zimtschnecke verbreitet sich in Windeseile ein entspanntes und glückliches Gefühl.
Hygge für Einsteiger
Wessen Budget derzeit nicht für ein großes Makeover der eigenen vier Wände ausreicht, kann sich auch in nur wenigen Schritten ein bisschen skandinavische Wohlfüllatmosphäre zaubern, in der kalten Jahreszeit kein großes Hexenwerk.
Doch nicht nur im Winter sollte man es sich hyggelig machen. Decken, Kissen und Wollsocken verschwinden ab Frühling zwar im Schrank, doch etwas für sich selbst zu tun und das Leben genießen sollte das ganze Jahr auf der Agenda stehen – also, mach' es Dir gemütlich!