
veröffentlicht: 22.02.2022
Ob Omas Küchenbuffet, der Designklassiker im Wohnzimmer, die Selbstbaumöbel aus der ersten Wohnung oder die Retrotapete im Flur unsere Einrichtung gehört zu unserem Alltag. Wir identifizieren uns mit ihr, spielen und experimentieren damit, schaffen Trends und Erinnerungen und fühlen uns mit ihr wohl.
Doch woher kommen unsere Möbel? Wer kam zum Beispiel darauf, sich ein Bett zu bauen und warum? Was war das erste Möbelstück und warum haben wir Tapeten an den Wänden?
Fragen und Funfacts zum Thema Möbel und Einrichtung, die wir auf dieser Seite Stück für Stück zusammentragen und beantworten werden.
Woher stammt der Begriff Möbel?
Im Anfang war das Wort, so heißt es in einem der berühmtesten Bücher der Welt. Und deshalb stellt sich auch uns die Frage, warum heißen Möbel eigentlich Möbel?
Das Wort Möbel stammt von dem lateinischen Wort „mobilia“ ab, was so viel bedeutet wie „bewegliche Güter“. In den meisten romanischen Sprachen wie Französisch, Italienisch oder Spanisch findet man ähnliche Begriffe. Tatsächlich nahm man die ersten Möbelstücke nicht mit sich, sie waren eher temporär, da es sich um Dinge aus der Umgebung handelte, die zweckentfremdet wurden. So wurden schon in der Steinzeit Felsen und Baumstümpfe zu Sitzgelegenheiten oder Tischen umfunktioniert, waren Arbeitsfläche zur Nahrungszubereitung oder für erste handwerkliche Arbeiten. Geschlafen wurde in windgeschützten Bereichen, die mit Moos und Blätter gepolstert waren. Die Erfindung des Bettes lag noch in weiter Ferne.
Übrigens: Das Englische Wort „furniture“, stammt ebenfalls aus dem Französischen (fourniture) und bedeutet dort so viel wie Ausstattung.
Welches war das erste Möbelstück?
Vor ca. 30.000 Jahren, begannen die Menschen damit ihre eigenen Möbel aus Holz, Stein und Tierknochen zu fertigen. Als früher Beweis für die Existenz konstruierter Möbel gelten die sogenannten Venusstatuen von Gagarino, in deren Darstellung die Göttin auf einem Thron sitzend gezeigt wird. Ähnliche Stücke aus dem 6. Und 5 Jahrtausends v. Chr. fand man in der Türkei. Forscher vermuten daher, dass das erhabenen Sitzen auf einem Thron zur gängigen kulturellen Praxis dieser Zeit gehörte. Somit dürfte der Stuhl, das älteste Möbelstück sein.
Die ältesten erhaltenen Möbelstücke Europas wurden in dem steinzeitlichen Dorf Skara Brae auf der schottischen Insel Orkney gefunden. In den dort entdeckten Überresten der ca. 5000 Jahren alten Steinhütten fand man Regale, Betten und Stühle, die aus Stein gemeißelt waren. Nicht sonderlich bequem, aber funktional.
Die Truhe – Prototyp des Koffers
Richtig mobil wurden Möbel erst mit der Erfindung der Truhe oder Kiste. Die Truhe gilt daher als ältestes Aufbewahrungsmöbel, aus dem sich viele weitere Möbel entwickelt haben. Die nachweislich ältesten Truhen gab es bereits im Altertum, wie die Kypseloslade im Heratempel von Olympia (ca. 6-7. Jhd. V. Chr.) oder die Bundeslade im Tempel von Jerusalem (ca. 1100 v. Chr.)
Truhen dienten dazu, den Hausrat, Wertgegenstände und Lebensmittel zu lagern und mit sich zu nehmen, denn sesshaft wurde der Mensch erst viel später. Unser heutige Koffer entwickelte sich ebenfalls aus der Truhe. Später wurde die Form zu Kommoden und Schränken weiterentwickelt.
Einbauschränke sind älter als man denkt
Tatsächlich gab es in der Antike und auch später im Mittelalter keine frei stehenden Regale oder große Schränke. Diese waren fest in der Wand verbaut. So mauerte man gerade im Mittelalter stabile Regalbretter in Nischen ein, um diese als Vorratsregale oder auch als Bänke zu nutzen.
Auch Betten waren im Mittelalter oft in Nischen verbaut, damit sich die Wärme in kalten Tagen besser speichern lässt. Vorhänge vor sogenannten Alkoven sollten diesen Effekt verstärken.
Bewegliches Mobiliar waren damals ausnahmslos Hocker/Stühle und Tische.
Wer erfand den Bürostuhl?
Wer kennt sie nicht, Darwins Bürostuhl-Theorie? Und das ist kein Scherz, denn tatsächlich war es der große Naturwissenschaftler Charles Darwin, der im 19. Jahrhundert auf die Idee kam, kleine Rädchen unter seinen Schreibtischstuhl zu montieren, um sich in seinem Arbeitszimmer schneller fortbewegen zu können.
Wie lange hält ein Sofa und was hält es aus?
Die Wahl des Sofas ist oft gar nicht so einfach. Größe, Komfort, Farbe und Form müssen passen und Gleichzeit so beschaffen sein, dass wir uns nicht so schnell daran sattsehen oder es gar unbequem finden. Denn schließlich begleitet uns das Sofa ca. 11 Jahre lang. Wissenschaftler haben sich einmal die Mühe gemacht herauszufinden, was ein durchschnittliches Sofa in unserem Zuhause so alles miterlebt und ertragen muss.
