
veröffentlicht: 11.08.2023
Das neue Schuljahr beginnt, die Einschulung steht bevor oder der Beginn der Ausbildung oder des neuen Studiums. Schnell weicht die Entspannung aus der Ferienzeit dem alltäglichen Lernstress und Druck. Studien beweisen nun, dass wir mit der Einrichtung unserer Lernräume dem tatsächlich entgegenwirken und den Lernerfolg fördern können.
Besser lernen durch Massivholzmöbel, geht das wirklich?
Kann Holz unser Lernen beeinflussen?
Können Holz und Holzmöbel wirklich das Lernen positiv beeinflussen und das Stresslevel in unserem Alltag senken? Die kurze Antwort: Ja, können sie!
Das Human Research Institut für Gesundheitstechnologie und Präventionsforschung (Weiz/Steiermark) startete im Schuljahr 2008/09 eine Studie, um den Einfluss von Klassenräumen auf die Gesundheit der Schüler zu untersuchen.
Hierfür wurden zwei Klassenräume der 5. Und 6. Jahrgangsstufe mit Massivholz ausgestattet. Böden aus geölten Eichenparkett, Holzdecke aus unbehandeltem Tannenholz, einer Wand mit Fichtenholzpaneelen und einem Schrank aus Zirbenholz. Wichtig dabei: Die Oberflächen wurden bis auf den Fußboden unbehandelt belassen, damit die Inhaltsstoffe des Holzes an die Raumluft abgegeben werden können. Bei Möbel und Oberflächen mit Lackierung ist dies nicht mehr möglich.
In den beiden Vergleichsklassen bestand die Ausstattung, wie sie in Schulen derzeit überwiegt: Linoleumboden, Gipskartonwände/-Decken, Schichtstoffbeschichtete Schränke.
Alle 52 Kinder wurden mit einem Langzeit-EKG und weiteren psycho-physiologischen Messungen beobachtet. Die Ergebnisse waren tatsächlich deutlich.
Weniger Lernstress, mehr Konzentration durch Holzeinrichtung
Pro Tag zeigte die Herzfrequenzmessung einen deutlichen Unterschied auf. So hatte die „Holzklassen“ im Schnitt 8600 Herzschläge weniger pro Tag als die Vergleichsklassen. Diese blieb Weitens gehend auf dem Niveau der Ferien, was für ein deutlich entspannteren Lern- und Schulalltag spricht. Auch die Abend- und Nachtstunden waren messbar stressfreier. Somit wurden umgerechnet fast 2 Stunden Herzarbeit pro Tag eingespart und das Organ somit effektiv entlastet.
Holzmöbel fördern Herzgesundheit
Neben der Herzfrequenz wurde zusätzlich der Vagotonus beobachtet. Dieser gilt als Maß für die Aktivität/Erregung des Vagusnerves und dient so als Index für die Gesundheit des autonomen Nervensystems (u.a. Herz, Lunge, Verdauung).
Auch hier gab es sichtbare Unterschiede. Während die Standardklassen Werte weit unterhalb des Ferienniveaus verzeichnete Werte lag, blieben die der Holzklasse im Schnitt auf diesem Level.
Diese messbare körperliche Ruhe spiegelte sich zudem im Sozialverhalten der Schüler wider. Konfliktbereitschaft sowie das subjektive Stressempfinden der Schüler der Standardklassen nahm im Laufe des Schuljahres merklich zu. Auch Konzentrationstests fielen in den Holzklassen tendenziell besser aus, wobei der Einfluss auf die Schulnoten im Schnitt nur gering war.
Dennoch macht diese Studie deutlich, dass die Einrichtung maßgeblich einen Einfluss auf ein stressfreieres Lernen und somit einen entspannten Schulalltag schaffen kann.
Duftstoffe im Holz sorgen für Stressabbau
Grund für die Herzfrequenzunterschiede sind laut der Studienleitung Stoffe im Holz mit beruhigender Wirkung.
Duftstoffe, die sogenannten Terpene variieren je nach Holzart in ihren Eigenschaften und Wirkungen und sind besonders in harzigen Hölzern enthalten. So wird dem Holz der Zirbelkiefer eine eher beruhigende Wirkung zugesprochen. Das Pinen, wie es in Kiefer, Fichten, Pinien, aber auch in Pflanzen wie dem Rosmarin enthalten ist, wirkt dagegen konzentrations- und gedächtnisfördernd, aber auch vorteilhaft bei bronchialen Problemen.
Auch schafft die warme Farbe des Holzes eine besonders wohnliche und beruhigende Atmosphäre.
Dass Natur, insbesondere Wälder eine positive Auswirkung auf unser Wohlbefinden und vor allem unsere Gesundheit haben, bewies auch schon eine japanische Studie der Nippon Medical School in Tokio zum Thema Waldbaden. Auch hier werden den Duftstoffen und ätherischen Ölen der Bäume gesundheitsfördernde Wirkungen nachgewiesen.
Ein Ergebnis, welches sich im eigenen Zuhause schnell umsetzen lässt, wenn es darum geht, eine entspannte Lern- und Wohnatmosphäre zu schaffen.

Fazit: Holzmöbel sorgen für eine optimale Lernatmosphäre
Das eine Einrichtung mit Holz harmonisch und besonders wohnlich wirkt, scheint daher nicht nur eine rein subjektive Wahrnehmung zu sein. Regale, Schränke sowie Schreibtische aus geöltem oder gewachstem Massivholz gibt es in zahlreichen Wohnstilen und Größen. Auch Holzbetten sollen Studien zufolge beruhigend und schlaffördernd wirken.
Wer also sein Arbeitsverhalten verbessern und stressfreier lernen möchte, kann aktiv durch die Gestaltung seines Wohnraumes Einfluss darauf nehmen.