
Der Opiumtisch ist der Inbegriff orientalischer Wohnkultur und erfreut sich seit Jahrzehnten auch jenseits der arabischen Halbinsel großer Beliebtheit. Sein exotischer Charme macht den Opiumtisch zum Herzstück zahlreicher Einrichtungsstile. Ob Ethno-Stil, Bohemian-Style oder Safari-Look, im Handumdrehen vermitteln seine geschwungenen Beine Gemütlichkeit und Ferne. In Kombination mit Marokkanischen Lampen, kunstvollen Berberteppichen oder stilvollen Makramees schafft man sich eine kleine Auszeitoase mit südländischem Urlaubsflair.
Der Opiumtisch - ein wahrer Klassiker
Edles Holz und geschwungene Beine, gelten als die typischen Merkmale des Opiumtisches. Man findet ihn häufig in orientalischen Cafés oder in modernen Shisha Bars. Doch nicht nur in Ländern, in denen die Bodensitzkultur gelebt wird, findet man den Opiumtisch im Wohnzimmer oder Schlafbereich, weltweit gehört dieser Tisch inzwischen zu den beliebtesten Möbelstücken.
Der Name des Opiumtisches stammt übrigens nicht, wie häufig behauptet, von den berauschenden Inhaltsstoffen der Mohnblume. In den Ursprungsländern des Opiumtisches Indien und China wurde diese Tischart einfach nur als "Teetisch" bezeichnet. Auch heute noch gehört der Teetisch zur Grundausstattung eines typisch chinesischen Zuhauses.
Während der englischen Kolonialzeit im 18. und 19. Jahrhundert gelangte der Tisch zuerst nach England und von dort auf das europäische Festland. In den Opiumsalons dieser Zeit, so die Vermutung, erhielt der Tisch dann auch seinen endgültigen Namen, da er dort vorzugsweise als Ablageort für Opiumpfeifen und Getränke gedient haben soll.
Heutzutage ist der Opiumtisch ein wahres Allroundtalent, denn er kann in nahezu jedem Raum universell eingesetzt werden. Seine niedrige Höhe lässt es zu, ihn als stilvolle Blumenbank zu nutzen, als Beistelltisch im Badezimmer oder als Nachttisch. In der kleinsten Größe von 40 x 40 cm bis zu einer maximalen Länge von 120 cm eignet sich der Opiumtisch für kleine Wohnzimmer ebenso gut wie als Blickfang vor großen Wohnlandschaften.
Asiatische Wohnkultur mit edlen Hölzern
Möchte man den Opiumtisch einem Wohnstil zuordnen, so passt er wohl am ehesten in den Bereich der Kolonialstilmöbel, doch auch im Ethno- oder Bohostil ist die markante Tischform zu Hause. Allen Stilen gemeinsam ist das Exotische und Ferne. Dies spiegelt sich auch in den verwendeten Hölzern wider.
Wie bei traditionellen Möbeln üblich, werden einheimische Hölzer aus dem Herkunftsland verwendet. Hochwertige Tropenhölzer wie Mahagoni oder Akazie kommen bei der Herstellung des Opiumtisches gerne zum Einsatz. Beide Hölzer gelten als besonders robust und wirken durch ihre dunkle Färbung und gleichmäßige Maserung besonders edel.
Tropenhölzer erhielten in den letzten Jahren ein sehr umstrittenes Image. Durch das Jahrzehnte lange unkontrollierte Abholzen der Regenwälder in Zentral- und Mittelamerika, wurden Hölzer wie Mahagoni, Akazie, Sheesham oder Bangkirai nahezu stigmatisiert. Zum Schutz der einheimischen Wälder wurden daher spezielle Umweltsiegel wie das FSC-Siegel eingeführt. Auch wir als Händler achten darauf, dass unsere Partnerschreinereien Hölzer aus staatlich kontrollierten und lizenzierten Beständen verwenden, um den Schutz der Tropenwälder zu unterstützen.
Das Opiumbett - Schlafen wie in 1001 Nacht
In Anlehnung an den Opiumtisch entwickelte sich im ausgehenden 19. Jahrhundert das sogenannte Opiumbett. Eine 8-Stunden-Schlafkultur, wie sie im westlichen Teil der Erde weit verbreitet ist, wird in asiatischen und arabischen Ländern allerdings selten praktiziert. Woher stammt also dieses Bett?
Noch vor hundert Jahren war es in Japan nicht einmal üblich, einen separaten Schlafraum im Haus zu haben. Traditionelle japanischen Betten, Futon genannt, bestanden aus einer festen Matratze aus mehreren Baumwollschichten, die zum Schlafen im Wohnraum ausgerollt wurde. Morgens schüttelte man die Matratze aus und rollte sie platzsparend über den Tag zusammen.
Futonbetten, wie sie hierzulande bekannt sind, wurden an die westlichen Schlafgewohnheiten angepasst und auf ein bodennahes Bettgestell gelegt. Doch auch heutzutage besitzt Schlaf in Japan keinen so hohen Stellenwert wie es in Europa üblich ist.
In einer leistungsorientierten Nation, wie es Japan heute ist, scheint inzwischen kaum mehr Platz für eine ausgiebige Schlafphase zu sein. "Inemuri" wird stattdessen immer häufiger praktiziert. Das kurze Schlafen bei jeder sich bietenden Gelegenheit, gilt als Zeichen von Fleiß und erfolgreichem Arbeiten. Auf dem Weg zur Arbeit, zwischen den Meetings oder in der Mittagspause, ein kurzes Nickerchen verhilft zu neuer Kraft und ermöglicht längeres Arbeiten.
Auch in China und Indien pflegte man nicht auf einem klassischen Bettgestell zu ruhen. Kangs waren in China weit verbreitet. Diese Familienbetten befanden sich auf einem stabilen Rohrgestell über der heimischen Feuerstelle. So spendete die Glut über die Nachtstunden hinweg auch in den Wintermonaten ausreichend Wärme. In Indien ruhte man dagegen auf einem sogenannten Charpai. Hierfür wurde ein einfaches Gestell mit Seilen, Gurten oder Stoffbändern bespannt und miteinander verflochten. Mit der Zeit entstanden kunstvolle teppichähnliche Gewebe, die die Liegeflächen reicherer Familien schmückten. Auch die Beine der Gestelle wurden immer häufiger mit Verzierungen versehen oder einzeln gedrechselt.
Erst durch die Kolonialisierung im 18. und 19. Jahrhundert verbanden sich die Formen traditioneller Handwerkskunst mit den Gebrauchsgegenständen der westlichen Kulturen. Möbelstücke wie das Opiumbett gelten daher als Erbe dieser Zeit.